Alfred Christlieb

Jeder Tag soll mit Gebet beginnen

 

Wenn die Lade zog, sprach Mose: Herr stehe auf, lass deine Feinde zerstreut werden. 4. Mose 10,35

 

Jedesmal, wenn die Bundeslade weiterzog, war Moses erstes Anliegen, betende Hände zu erheben. Gewisslich hat Mose gerade beim Aufbruch der Lade alle Hände voll zu tun gehabt. Er hätte sagen können: Ich muss jetzt kontrollieren, ob die Leviten die Stiftshütte recht besorgen; ich muss erst nachsehen, ob Juda an der Spitze des Heereszuges steht; ich muss noch nach meinen eigenen Sachen sehen, ob Josua sie richtig versorgt - zum Gebet habe ich gerade jetzt keine Zeit! Mose tat nicht also. Sobald die Wolkensäule sich erhob, sobald ein neuer Reiseabschnitt anbrach, nahm er sich Zeit zum Gebet. -

 

Lasst uns darin Mose ähnlich werden! Wie vieles geht nur deshalb verkehrt, weil man dem Gebet nicht den ersten Platz einräumt. Man meint, Zeit zu gewinnen, wenn man arbeitet, statt zu beten. Und siehe, man hat nur viel Zeit verloren, weil man nicht mit Gebet begann.

 

Elieser hat gewiss keine Zeit verloren, als er sich vor der Stadt Labans Zeit nahm, vom Kamel zu steigen und Gott um Leitung zu bitten (1. Mose 24,12). Er kam viel schneller zum Ziele, als wenn er ohne Aufenthalt weiterreitend von Haus zu Haus sich hätte durchfragen müssen.

 

Nehemia (Kap. 2,4) hat auch nichts verloren, als er auf des Königs Frage nach seinem Befinden zuerst betend zu Gott aufschaute und dann erst Auskunft gab und sein Anliegen vorbrachte. Urlaub, Reisemittel und Erlaubnis zum Bau der Mauern wurde ihm auf einen Schlag bewilligt als Antwort auf das Gebet.

 

Jeder neue Tag ist für uns ein Reiseabschnitt. Jeder Tag soll mit Gebet beginnen.

Und wenn im Laufe des Tages sich für uns die Lade Gottes erhebt, wenn's irgendwie für uns weitergeht, dann zuerst betend aufgeschaut zu Gott! Und wenn's auch nur der kurze Stoßseufzer wäre: Herr, stehe auf!

 

aus dem Andachtsbuch "Deine Zeugnisse - mein ewiges Erbe" von Alfred Christlieb - 6. Januar